Sie sind hier: News Pressemitteilung  
 NEWS
Netzwerk-Infos
Verbandsnachrichten
Pressemitteilung

PRESSEMITTEILUNG

Landeskongress der Musikpädagogik, Stuttgart 2005




 

Kinder der Rosenschule in der Live- Rhythmikstunde (Landeskongress der Musikpädagogik Stuttgart/ Foto: Weise-Laurent)


Gelungene Präsentation einer Rhythmikstunde
beim Landeskongress der Musikpädagogik am Freitag, den 7.10.05 in der Musikhochschule Stuttgart

Ein Jahr lang hatten Kinder der Schulklassen 2 und 3 der Rosenschule nun einmal wöchentlich das Fach Rhythmik.
In Kooperation mit der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen war dies ein Modellprojekt, das angeschlossen war an die neu ins Leben gerufene "Kommission Klassenmusizieren", die sich vorgenommen hat, die instrumentale, vokale und körperbezogene Musikerziehung direkt in die Schulen vor Ort zu bringen. Gleichzeitig hatte auch das Kultusministerium dazu aufgefordert, "rhythmische Musikerziehung in der Grundschule" als Versuch durchzuführen und die Ergebnisse beim oben genannten Landeskongress vorzustellen.

Im Fach Rhythmik geschieht das "Klassenmusizieren" also über die musikalische Bewegung, denn allen Kindern steht der Körper als das erste Instrument mit dem Musik umgesetzt werden kann unmittelbar zur Verfügung.
Dazu kommt das Singen, die vielfältigen Formen der Körperperkussion und der professionelle Einsatz des kleinen und großen Schlagwerks.
Die Trossinger Rhythmikabteilung hatte zudem ein komplettes Unterrichtskonzept für die Grundschule entwickelt, welches nicht nur aus Liedern bestand, sondern von einer Geschichte umrahmt und von einer Übungssammlung untermauert war, so dass ein Leitfaden durch alle Stunden führte.
Insofern konnten die Rhythmikstunden, die ein Jahr lang (Oktober 04- Juli 05) wöchentlich von Prof. Sabine Vliex und der Studentin Eva Maria Scharfenberger im regulären Vormittagsunterricht erteilt wurden, die Musikalität der Kinder sichtbar verbessern (siehe weiter unten).
An den Schulen wird neben den Defiziten des Musikunterrichts zudem auch der Bewegungsmangel beklagt.
Zwar hat sich längst in zahlreichen wissenschaftlichen Studien erwiesen, wie förderlich die körperliche Aktivität für das Lernen schlecht hin ist, doch bietet der Schulalltag immer noch zu wenige Möglichkeiten dem Bewegungsbedürfnis der Kinder zu entsprechen. Hier konnte die Rhythmik "2 Fliegen mit einer Klappe schlagen" indem sie Musik und Bewegungslernen miteinander verbindet.
Wenn sich also die Aufmerksamkeit der Kinder und dadurch auch die Lernvoraussetzungen durch die Arbeit über die Medien Musik und Bewegung verbessert haben (so wie es die Berichte der begleitenden Lehrpersonen bestätigten), kann dass nur gut sein.
Trotzdem sollte der Stellenwert von Musik und Bewegung aber auch schon "in sich" einen Sinn haben. Schließlich sind diese Künste ein wichtiger Teil unserer Kultur und eröffnen den Kindern persönlichkeitsbestärkende Aktivitäten und die Chance zur eigenen Musikalität, Kreativität und Erfüllung; dies ist vielleicht noch wichtiger als alles andere!
Eines der Ergebnisse des Modellprojekts Rhythmik war erst jüngst ( wie die Presse berichtete) in Form des Szenischen Singspiels mit dem Titel "Theo der Papierpanther" auf der Konzertsaalbühne der Musikhochschule Trossingen zu bewundern.
Auch dieser Aspekt: auf der Bühne stehen, sich präsentieren über Singen, Musik, Bewegung, szenisches Spiel, sein Können zeigen, Beachtung finden, Applaus bekommen; all das ist für Kinder von größer Erlebnisqualität und stärkt ihr Selbstbewusstsein!

Ein anders Ergebnis war die Präsentation in Stuttgart.
Am vergangenen Freitag war es nun soweit: eine der beiden Modellklassen der Rosenschule (die 4b) war eingeladen, eine Live- Rhythmikstunde im Rahmen des Kongresses der Musikpädagogik in der Stuttgarter Musikhochschule zu zeigen.
Die Kinder brachten ihr Können auf den Punkt. Sie führten dem Fachpublikum vor, was innerhalb eines Jahres an musikalischem Handwerk vor allem in Punctum rhythmischer Sicherheit gelernt worden war.
Gezeigt wurden komplexe Bewegungsabläufe, die viel Koordination erforderten und synchron in der Stille auszuführen waren, in Koppelung mit Musik ging es dann um rhythmische Schrittmuster, Ausdrucksgestik und der Darbietung eines ungarischen Tanzes (g-moll, Nr. 5) von Johannes Brahms, den die Kinder ohne Anleitung allein umsetzten.
Die Fachleute waren verblüfft und hocherfreut über derartig wache, ausdrucks- und fantasievolle Bewegungen, die die Kinder zu verschiedenen Instrumental-Klängen spontan erfanden und aneinander koppelten. Die Schülerinnen und Schüler zeigten aber auch, dass sie gelernt hatten, sensibel mit Schlagwerk -Instrumenten umzugehen und motivisch und klangschön darauf spielen zu können.
Selbstverständlich wurde auch ein Lied gesungen, wobei alle Kinder eine nicht unkomplizierte Rhythmusbegleitung als quasi 2. Stimme gleichzeitig mitspielten.
Das Publikum war vielleicht sogar neidisch bei der Beobachtung der musikalischen Entspannungsübung, die sowohl den behutsamen Umgang miteinander erforderte als auch das genaue Hinhören auf die Klaviermusik, die den Ablauf der Übung steuerte.
Das Ganze war eine rundum beeindruckende Leistung aller Beteiligten.
Trossingen kann stolz darauf sein, so musikalische Kinder zu haben.

Kinder der Rosenschule in der Live- Rhythmikstunde (Landeskongress der Musikpädagogik Stuttgart/ Foto: Weise-Laurent)


Inventio 2005

PRESSEMITTEILUNG

And the winner is…
Trossinger Projekt „Rhythmik in der Grundschule“ gewinnt in Berlin den bundesweiten INVENTIO 2005.
Die Preisträger des vom Deutschen Musikrat und der Stiftung „100 Jahre Yamaha“ e.V. ausgeschriebenen musikpädagogischen Förderpreises INVENTIO 2005 stehen fest.
Es wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt € 8.500,- vergeben.
Die hochkarätige Fachjury zeichnete 13 Projekte in 4 Kategorien aus. In einer feierlichen Verleihung im Musikinstrumente Museum in Berlin übergaben die Juroren, die gleichzeitig auch Laudatoren waren, die Auszeichnungen an die auserwählten Projekte.
„Bei der Vielzahl der Bewerbungen und der durchweg hohen Qualität war es für uns eine schwere Aufgabe, die Preisträger auszuwählen,“ so Juryvorsitzender und Vizepräsident des Deutschen Musikrates Prof. Dr. Hans Bäßler.

„Rhythmik in der Grundschule“ ist ein Projekt der Staatlichen Hochschule für Musik. Es gewann zusätzlich zu dem INVENTIO 2005 einen Geldbetrag in Höhe von 500 €.

„Rhythmik in der Grundschule“ wurde für zweite und dritte Klassen durch Prof. Sabine Vliex und Prof. Elisabeth Guthjahr von der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen als einjähriges Unterrichtskonzept entwickelt. Es soll einmal pro Woche in einer regulären Unterrichtsstunde erteilt werden und berücksichtigt die übliche Klassengröße von circa 20 Kindern. Dieses „bewegte Lernen“ kommt sowohl dem allgemeinen Bewegungsmangel der Schüler als auch dem aktiven Musizieren, Singen und Tanzen zu Gute.
Mit dem INVENTIO 2005 werden bereits zum zweiten Mal herausragende musikpädagogische Innovationen ausgezeichnet.
Ziel dieser Auszeichnung ist, auf die Bedeutung musikalischer Breitenbildung für die Entwicklung sozialer und kognitiver Kompetenzen aufmerksam zu machen.
Der Förderpreis INVENTIO soll musikpädagogische Innovationen in ihrem Wirken unterstützen und aktiv Anreize geben, damit immer neue Projekte erfolgreich entstehen. Die Signalwirkung dieser Auszeichnung steht dabei im Vordergrund.

Mitglieder der Jury waren:
• Prof. Dr. Hans Bäßler, Vizepräsident des Deutschen Musikrates und Juryvorsitzender
• Prof. Asmus J. Hintz, Stiftung „100 Jahre Yamaha“ e.V.
• Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates
• Prof. Ernst Folz, Vorsitzender der Konferenz der Landesmusikräte
• Prof. Dr. Andreas Lehmann, Hochschule für Musik Würzburg

Weitere Preisträger sind:

Kategorie 1: Förderung der Kooperation von Musikschule und allgemein bildender Schule (Ganztagsschule) sowie anderer Institutionen
und Einrichtungen

• „Jedem Kind ein Instrument“, Zukunftsstiftung Bildung in der Gemeinnützigen Treuhandstelle e.V., Bochum - € 2.500,-
• „Ohrwurm“, Orhwurm e.V., Frankfurt/Main - €500,-

Kategorie 2: Förderung des instrumentalen Gruppenunterrichts an Musikschulen

In dieser Kategorie konnte leider kein INVENTIO 2005 vergeben werden.

Kategorie 3: Innovative musikpädagogische Ausbildung (Hochschulen und verwandte Einrichtungen)
• „Medientrio in der Musiklehrerausbildung“, Universität Potsdam

Kategorie 4: Innovative musikpädagogische Projekte von Orchestern, privaten oder öffentlichen Institutionen und Vereinen
• „CLASH“, Musik der Jahrhunderte Stuttgart e.V. - € 1.500,-
• „Musikkindergarten“, KISUM-Kinderbude, Weimar - € 1.500,-
• „Jugend spielt und erforscht Bach“, Bachgesellschaft Bremen - € 1.000,-
• „taktlos“, Bayerischer Rundfunk
• „Karneval der Tiere“ – ein Projekttag für Grundschulen, Bremer Philharmoniker
• „plug-in – fremde Musik erleben“, Büro für Konzertpädagogik und Ensemble musikFabrik Nordrhein-Westfalen
• „BRIDGES – Wege der Vermittlung“, Musik für heute e.V., Hannover

Kategorie 5: Musikpädagogische Forschung
• „Musik im Kindergartenalltag“, Akademie Remscheid und Kreisjugendamt Viersen - € 1.000,-
• „Kindliche Lernwelt Musik“, Kindliche Lernwelt Musik e.V., Buchenbach

Pressekontakt:
BIRNKRAUT|PARTNER
Marion Temme
Tel.: 040 - 44 50 62 60
Fax: 040 - 44 50 62 87
eMail: info@birnkraut-partner.de

Pressemitteilung zum Download
inventio2005.pdf [80 KB]


Rhythmik-Symposium, Weimar

PRESSEMITTEILUNG


Musik und Bewegung in der Hochschule für
Musik "Franz Liszt" -


Das Weimarer Rhythmik-Symposium fand großen Anklang.
Für zwei Tage waren Tische und Stühle aus den Räumen der
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar im Hochschulzentrum am
Horn verbannt: Musik und Bewegung standen im Zentrum des
Weimarer Rhythmik-Symposiums am 09. und 10. Oktober 2004.

Wahrnehmung und Bewegung im musikpädagogischen Kontext
wurden wissenschaftlich und praktisch beleuchtet. „Unser institutionell
und personell leider noch kleines Fachgebiet kann eine solche
Öffentlichkeit gut gebrauchen“, zeigte sich die Professorin für
Rhythmik und Elementare Musikpädagogik, Marianne Steffen-Wittek,
sehr erfreut über die positive Resonanz unter den rund 100
Symposiums-Teilnehmern aus allen Teilen der Bundesrepublik.

Einblicke in die Forschungsarbeit der kognitiven Psychologie, der
Entwicklungspsychologie und Anthropologie ließen erkennen, dass es
beim Musiklernen weniger auf die physikalische, vielmehr auf die
wahrgenommene Bewegung ankommt. Dies wurde in den zahlreichen
Workshops immer wieder praktisch überprüft und reflektiert.

Fachleute und TeilnehmerInnen des Symposiums waren sich im abschließenden
Podiumsgespräch einig, dass der Bedarf an Musik und Bewegungs-
Lehrkräften in allen Bildungseinrichtungen äußerst groß ist, die
Musikhochschulen zurzeit aber zu wenig Nachwuchs ausbilden. Das
Symposium, das vom Institut für Musikpädagogik und Musiktheorie in
Kooperation mit dem Arbeitskreis Rhythmik in der Hochschule
ausgerichtet wurde, gab wichtige Impulse für die musikalische
Breitenarbeit und die Ausbildung des Spitzennachwuchses.

Weimar, 11.10.2004
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Pressestelle • PF 2552 • 99406 Weimar
www.hfm-weimar.de
Jan Kreyßig
Tel. 03643 - 555 159
Fax 03643 - 555 199
presse@hfm-weimar.de


 

Seitenanfang